Filmsight ist ein Projekt für junge Menschen, die sehbeeinträchtigt sind, um ihre Fähigkeiten in der Kunst des Filmemachens zu entwickeln. In mehreren Workshops wenden wir eine Methode an, die Menschen zusammenbringt und in den Dialog führt.„Assistiertes Filmemachen“ nutzt Prinzipien der Verhaltenspsychologie, um die Teilnehmenden in den kreativen Prozess einzubeziehen. Sehende Menschen arbeiten als Assistent:innen, um die kreativen Visionen umzusetzen und sicherzustellen, dass die Geschichten der Teilnehmenden authentisch erzählt werden. Der Filmemacher Pavel Ruzyak gründete Filmsight durch die Organisation Osvěta in Prag. Seit 2022 wird Filmsight in Zusammenarbeit mit Korsi Berlin e.V. realisiert.

Durch personalisierte, aufmerksame Betreuung und einen Dialog wollen wir das Interesse und die Neugier für das Medium Film wecken. Unsere Teilnehmenden leiten ihre Kurzfilme selbst von Anfang an. Sie lernen die Grundlagen einer vollständigen Filmproduktion – von der Idee, der grundlegenden Drehbuchentwicklung, dem Filmen, der Postproduktion bis hin zum fertigen Kurzfilm, sei es ein Spielfilm oder Dokumentarfilm.

Wir bauen damit nachhaltige und wiederverwendbare Workshops, die die audiovisuelle Sprache vermitteln und Leidenschaft für das Kino wecken. Filmsight ist daher mehr als ein Workshop-Projekt. Es ist eine Initiative, die kulturelle Teilhabe, Chancengleichheit und den Abbau von Barrieren fördert. Indem wir junge Menschen, die sehbeeinträchtigt sind, aktiv in den kreativen Prozess des Filmemachens einbeziehen, fördern wir nicht nur ihre persönliche und berufliche Entwicklung, sondern tragen auch dazu bei, die Kultur des Sehens zu bereichern.

Ein Workshop besteht in der Regel aus einer kleinen Aufwärmübung, einer Einführung in das Thema und wird meist durch eine praktische Umsetzung (allein oder zu zweit) mit parallel verlaufender Betreuung gefüllt. Es ist abwechselndes Lernen und praktisches Arbeiten an der Erstellung von Geschichten, dem Schreiben von Drehbüchern, Filmen, Bearbeiten, Arbeiten mit Equipment und Ton. Am Ende gibt es eine Aufführung der entstandenen Filme und eine anschließende gemeinsame Diskussion.