Karolina Gembara ist Fotografin und Researcher. Sie ist Mitglied von Sputnik Photos und dem Archiv der öffentlichen Proteste. Das Archiv der öffentlichen Proteste (APP) ist eine Plattform für die Verbreitung von Bildern im Zusammenhang mit sozialen und politischen Spannungen in Polen von 2015 bis heute. Sie unterrichtet Fotografie, visuellen Aktivismus und künstlerische Kooperationen.

Derzeit arbeitet sie mit Centrala Berlin e.V. im Rahmen eines Erasmus-Fellowships an ihrer Doktorarbeit über die Umsiedlungen der Nachkriegszeit und deren Auswirkungen auf die Menschen auf beiden Seiten der Oder.

„Ich erforsche Erinnerungen historischer Ereignisse abseits von offiziellen Narrativen, die jahrzehntelang erfolgreich betrieben wurden. Was mich vielmehr interessiert, ist zum Beispiel die Sichtweise eines jungen Mädchens, das seine Kleider zurückließ, oder eines Kindes, das sich in den Wirren der Umsiedlung von einem geliebten Haustier verabschieden musste. Die Nachkriegsrealität, der Anschein eines kolonialen Projekts und die kolossalen Anstrengungen der Migranten auf allen Seiten dienen als Leinwand, vor der sich diese kleineren, aber nicht weniger bedeutenden Geschichten entfalten. Die Erinnerungen an vergangene Traumata legen die Wahrheit über einige der tiefsten Ängste unserer Gesellschaft offen.“